Das Stadtmuseum Gera zeigte vom 16.November 2010 bis 27.Februar 2011 eine Studioausstellung unter dem Titel: Otto Lummer (1860 – 1925), Ein Physiker aus Gera von internationalem Rang.
Im Rahmen der Ausstellung wurde erstmals in Gera ein Prototyp des „Schwarzen Strahlers“ aus dem Bestand der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Berlin präsentiert. Otto Lummer hatte die Strahlungsverteilung des „Schwarzen Strahlers“ systematisch untersucht und festgestellt, dass seine Messergebnisse im Widerspruch zur klassischen Physik stehen. Als unmittelbare Reaktion darauf schuf Max Planck (1858 – 1947) im Dezember 1900 die Quantentheorie – eine wissenschaftliche Revolution mit ungeahnten Folgen, deren Resultate heutzutage u.a. in der Gestalt von Handys, Computern, CD-Playern oder Lasern zur Technik unseres Alltags gehören. Erstmals wird ebenso die 1901 von Lummer entwickelte so genannte „Lummerplatte“ gezeigt, mit welcher sehr scharfe Spektrallinien untersucht werden. Als Leihgabe des Archivs der Humboldt-Universität Berlin sind auch die Originale der Promotions- und Habilitationsurkunden Lummers sichtbar.
Zur Finnisage am 20. Februar verbuchte die Ausstellung noch einmal über 70 Besucher, welche Aufgrund des Andrangs in zwei Gruppen geteilt werden musste. Hierbei demonstrierte Prof. Jürgen Müller einige interessante Experimente zur Wärmestrahlung, wobei Prof. Dr. Bussemer Führungen durch die Ausstellung leitete und Interessenten mit einigen Hintergrundgeschichten zu den Exponaten versorgte.
Im Vordergrund der Ausstellung stand nicht nur die Präsentation des „historischen“ Otto Lummer, sondern auch sein „produktives Erbe“ mit der Quantentheorie als wissenschaftlicher Revolution und ihren aktuellen Anwendungen in der Technik unseres Alltags.
Die Ausstellung, welche Insgesamt über 500? Interessenten besichtigten, wurde von Peter Bussemer und Jürgen Müller konzipiert, beide Professoren an der Studienakademie Thüringen. Diese Ausstellung wurde begleitet von einem Vortragsprogramm zum Leben und wissenschaftlichen Erbe Otto Lummers, das auch mit Experimenten für Schüler, Lehrer und andere Interessenten verbunden war.